KEP- Übergabestation
Der Prototyp
Die Übergabestation stellt die Schnittstelle bei der Anlieferung von neuen Paketen zwischen den KEP-Dienstleistern und dem Depot dar.
Dabei soll die Station jederzeit eine Anlieferung von neuen Paketen ermöglichen, ohne dass ein Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin des Depots anwesend sein muss.
Entsprechend vorher definierten Anforderungen wurde ein Prototyp der Übergabestation für das Depot im efeuCampus konzipiert und aufgebaut.
Während der Verarbeitung des Pakets muss der Rollladen immer geschlossen sein. So wird verhindert, dass sich Personen während der Verarbeitung im Inneren der Schleuse befinden und durch sich bewegende Teile (Rollenbahn, innere Tür) gefährdet werden. Der Zustand des Rollladens (Offen/Geschlossen) wird dabei permanent überwacht.
Das Gesamtsystem
Vor dem Aufbau des Prototyps wurde dieser zunächst in einem CAD-Modell entworfen.
Das Gesamtsystem lässt sich in drei Funktionseinheiten untergliedern. Diese sind die Schleuse (1.), der Speicher (2.) sowie die Nutzerschnittstelle (3.)
Die Schleuse
Die Schleuse stellt den Hauptteil der Übergabestation dar. Hier erfolgt die Registrierung und Vermessung der Pakete sowie der Weitertransport in den Speicher.
Die Mechanik
Die Schleuse setzt sich zusammen aus einem Gurtförderer (1.), dem Gehäuse (2.), einem Außenrolladen (3.) sowie einer inneren Verschlusstür (4.) und beinhält zusätzlich eine Tiefenbildkamera (5.).
Der Gurtförderer bildet die Innenfläche der Schleuse. Auf ihm werden die Pakete bei der Eingabe in das System abgelegt. Während der Vermessung dient er als ebene Grundfläche und Kontrast für die Bildaufnahme. Sobald ein Paket erfolgreich registriert wurde, transportiert der Gurtförderer das Paket aus der Schleuse in den Speicher.
Das Gehäuse schließt das System nach allen Richtungen ab, sodass kein Durchgreifen ins Innere des Depots bei geöffnetem Rollladen möglich ist.
Der Rollladen stellt die Schnittstelle des Systems zum Außenbereich dar. Dieser kann von den KEP-Dienstleistern nach einer Freigabe manuell geöffnet werden, um ein Paket ins System einzulegen. Der Prototyp der Übergabestation ist freistehend, daher ist hier das Gehäuse mit dem Rollladen verbunden. Beim späteren Einbau im Depot wird der Rollladen direkt in die Außenwand integriert und das Gehäuse im Inneren mit der Wand verbunden.
Die innere Verschlusstür bildet die Schnittstelle zum Speicher. Sie schließt die Schleuse zum Innenraum hin ab. Um die Sicherheitsanforderungen zu erfüllen, ist während eines Übergabeprozesses jeweils immer nur eine der beiden Türen (Rollladen oder innere Tür) geöffnet.
Die Beleuchtung
Die Übergabestation verfügt über eine Umfeldbeleuchtung in Form einer LED-Leiste über dem Außenrollladen. Diese ermöglicht die Übergabe von Paketen auch bei Nacht.
Im Inneren der Schleuse befinden sich außerdem zwei weitere LED-Leisten. Diese erleichtern das genaue Einlegen eines Pakets und stellen darüber hinaus eine gleichmäßige Beleuchtung für die Bildverarbeitung sicher.
Die Sensorik und Elektronik
Um die Funktionalität zu gewährleisten, ist die Schleuse mit diverser Sensorik sowie weiterer Elektronik ausgestattet. Dazu gehören ein Kamerasystem, elektronische Schlösser und Magnetsensoren zur Türüberwachung.
Das Kamerasystem
In der Schleuse befindet sich eine Tiefenbildkamera (Abbildung 5; 5.). Mit dieser Kamera wird der Zustand des Pakets nach dem Einlegen dokumentiert, sowie die Maße des Pakets bestimmt.
Darüber hinaus wird über die Aufnahme des Etiketts der Empfänger des Pakets ausgelesen.
Elektronische Schlösser
Um unbefugten Zugriff auf das System sowie auch während einer Übergabe den Durchgang ins Innere des Depots zu verhindern, sind sowohl der Rollladen als auch die innere Tür mit elektronisch gesteuerten Schlössern ausgestattet
Magnetsensoren zur Türüberwachung
Zur Überwachung von Rollladen und Tür sind diese mit Magnetsensoren ausgestattet, die den jeweiligen Öffnungszustand überprüfen
Der Speicher
Der Speicher dient zur Zwischenlagerung der übergebenen Pakete, bis diese durch einen Mitarbeiter weiterverarbeitet werden. Er besteht aus einer Schwerkraftrollenbahn mit einer Länge von ca. 3m. Über eine Lichtschranke wird der Einlagerprozess aus der Schleuse in den Speicher überwacht.
Die Nutzerschnittstelle
Die Nutzerschnittstelle besteht aus einem wetterbeständigen Touchscreen zur Interaktion mit der Benutzerin oder dem Benutzer der Übergabestation (im Regelfall KEP-Dienstleister). Dieses wird neben der Übergabestation in der Außenwand des Depots platziert.
Über die Schnittstelle ist es möglich, den Übergabeprozess zu starten, Informationen oder Anweisungen an den Bediener auszugeben sowie falls nötig manuell Angaben zum eingelegten Paket (Empfängerin bzw. Empfänger, Adresse, …) einzugeben.